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07.08.2024 | 05:05

Wasserstoffbranche erhält EU-Milliarden: Nel, Plug Power, First Hydrogen Aktie!

  • Wasserstoff
  • ökostrom
  • dekarbonisierung
Bildquelle: Nikola Corporation

Regierungen lieben grünen Wasserstoff. Alleine die EU will für die Dekarbonisierung der Energiewirtschaft bis 2030 über 40 Mrd. EUR ausgeben. So soll beispielsweise die Herstellung von Stahl, der Betrieb von Heizungen und Verbrennungsmotoren CO2-neutral erfolgen. Darüber hinaus eignet er sich als Speicher für Ökostrom, wenn Solar und Wind Überschüsse produzieren. Als der Bundesrechnungshof kürzlich den langsamen Ausbau bemängelte, hat die EU die Ziele nochmals bekräftig. Es sollte also Gas gegeben werden beim Ausbau und davon wollen Unternehmen wie Nel, Plug Power – wo es morgen spannend wird – und First Hydrogen profitieren. Während die beiden Schwergewichte aus Norwegen und den USA ihre Verluste nicht in den Griff bekommen und dennoch hoch bewertet sind, kommt der Newcomer First Hydrogen vielleicht genau zur richtigen Zeit an den Markt.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020

Inhaltsverzeichnis:


    First Hydrogen: Wann bestellt Amazon?

    Manchmal ist Timing alles. Zwar machen Nel und Plug Power seit Jahren Millionenumsätze, aber statt Gewinnen eben auch Millionenverluste. Dennoch bringen die Norweger rund 800 Mio. EUR und die US-Amerikaner 1,8 Mrd. USD auf die Börsenwaage. Bei First Hydrogen liegt die Marktkapitalisierung erst bei 15 Mio. EUR. Zwar macht das Unternehmen noch keine nennenswerten Umsätze, aber hat eben auch noch nicht Milliarden verbrannt und ist jetzt marktreif.

    Das Unternehmen hat sich auf wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge (FCEV) spezialisiert und will künftig auch die Tankstelleninfrastruktur liefern. Die FCEVs von First Hydrogen haben in Großbritannien in den vergangenen Monaten den Alltagstest unter anderem bei dem Versorger Wales and West Utilities und dem Giganten Amazon bestanden. Jetzt warten Investoren auf konkrete Bestellungen. Um schnell liefern zu können, will First Hydrogen seinen Brennstoffzellen-Antriebsstrang in den bewährten Kleintransporter eines großen deutschen Fahrzeugherstellers einbauen. Bei einem geschätzten Verkaufspreis von 50.000 EUR würde der Jahresumsatz bei 10.000 Fahrzeugen bei 500 Mio. EUR liegen – mehr als dem 30-fachen der aktuellen Unternehmensbewertung.

    Neben Großbritannien sollen natürlich auch weitere Märkte erobert werden. Dazu wird das erfolgreiche Brennstoffzellen-Nutzfahrzeug derzeit mit Linkslenkung konfiguriert. Dies ist die Voraussetzung für Tests von Kunden in wichtigen Märkten wie Europa, den USA und Mexiko. Neben Europa steht insbesondere Kalifornien im Fokus. In dem wirtschaftlich stärksten US-Bundesstaat hat kürzlich ein neues Wasserstoffzentrum eröffnet. Es wurde vom Staat mit 1,2 Mrd. USD zur Förderung sauberer Wasserstoffprojekte ausgerüstet.

    Nel: Immer noch tiefrot

    Nel und Plug Power sind die gefallenen Anlegerlieblinge im Wasserstoffsektor. Sie waren frühzeitig am Markt und überzeugten mit starken Umsatzzuwächsen – doch verpassten das Erreichen des Break-even. Und obwohl die Aktien seit ihren Höchstkursen über 90 % verloren haben, sind sie längst keine Schnäppchen. Wie bereits erwähnt, bringen die Norweger rund 800 Mio. EUR und die US-Amerikaner 1,8 Mrd. USD auf die Börsenwaage.

    Nel versucht in diesem Jahr das Ruder mit einer Verschlankung und Partnerschaft herumzureißen. Doch auch mit der Abspaltung der Betankungssparte ist Nel längst nicht auf Kurs. So meldete man für das zweite Quartal 2024 einen Umsatzrückgang aus fortgeführten Geschäftsbereichen um 10 % auf 332 Mio. NOK. Der operative Verlust stieg von -112 NOK auf -125 Mio. NOK. Zumindest der Nettoverlust konnte reduziert werden, aber mit -118 Mio. NOK wirtschaftet man immer noch tiefrot (Q2 2023: -228 Mio. NOK). Der Auftragseingang legte zwar auf 270 Mio. NOK zu, jedoch war das Plus von 18 % zu wenig für großen Jubel. Derzeit sorgt einzig die Partnerschaft mit Reliance Industries für Kursfantasie. So wird auf eine Beteiligung oder sogar eine Übernahme durch den indischen Mischkonzern spekuliert.

    Plug Power: Morgen wird es spannend

    Bei Plug Power wird es morgen spannend. Dann berichtet der amerikanische Wasserstoff-Pureplay über die Entwicklung im zweiten Quartal. Aktionäre sollten mit einer heftigen Kursreaktion rechnen – in die eine oder andere Richtung.

    Kurz vor den Zahlen hat Plug Power einen Wechsel im Top-Management gemeldet. Während First Hydrogen auf Aufträge von Amazon hofft, bedient sich Plug beim Personal. So wurde Dean Fullerton als neuer Chief Operating Officer (COO) vorgestellt. Er war zuvor bei Amazon für die technischen Dienstleistungen für Nordamerika, Europa und Schwellenländer verantwortlich.

    Als neuer COO soll Fullerton bei Plug das Wachstum und die Effizienz vorantreiben. In seiner Position wird er weltweit die Verantwortung für Projektdurchführung, Fertigung, Lieferkette und Wasserstofferzeugung tragen. Plug-CEO Andy Marsh: „Die Einstellung von Dean als COO ist ein Meilenstein für unser Unternehmen. Als langjähriger Kunde von uns haben wir eine enge Arbeitsbeziehung zu Dean und freuen uns auf seine Beiträge zum Ausbau unserer Logistikaktivitäten, während wir Pionierarbeit leisten und ein vertikal integriertes Ökosystem für grünen Wasserstoff aufbauen." Plug und Amazon verbindet eine langjährige Geschäftsbeziehung, die von strategischen Investitionen und erfolgreichen Kooperationen geprägt ist.


    Wie üblich kann bei der Veröffentlichung der Quartalszahlen bei der Plug-Aktie alles passieren. Für die Branche wäre eine Umsatzsteigerung und sinkende Verluste ein positives Zeichen. First Hydrogen ist alles andere als hoch bewertet und ein Großauftrag – im besten Fall von Amazon – könnte eine Neubewertung einleiten. Bei Nel drängt sich ein Kauf der Aktie derzeit nicht auf. Die mögliche Übernahmefantasie ist zu wenig.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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