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11.09.2024 | 05:05

Vervielfachung und Reiseboom! Bayer, TUI, Vidac Pharma

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Bildquelle: TUI AG

Über 23 % hat die Aktie von Vidac Pharma in den vergangen vier Wochen zugelegt. Getrieben von starken Studiendaten des Biotechunternehmens mit Fokus auf die Krebsbekämpfung sehen Analysten sogar das Potenzial auf eine Vervielfachung. So viel Euphorie gibt es bei Bayer schon länger nicht mehr. Doch wenigstens gibt es wieder positive Impulse aus der Pharma-Sparte. Diese sind auch notwendig, denn die Pipeline der Leverkusener gilt als überschaubar. Dagegen brummt das Geschäft bei TUI. Dennoch hat die Aktie des Touristikkonzerns im laufenden Jahr enttäuscht. Geht es mit einem neuen Kreuzfahrtschiff in Richtung 10 EUR?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , TUI AG NA O.N. | DE000TUAG505 , VIDAC PHARMA HOLDING PLC | GB00BM9XQ619

Inhaltsverzeichnis:


    Vidac Pharma: Krebsmedikament Milliardenpotenzial

    Die Vision von Vidac Pharma klingt bahnbrechend – und wäre es wohl auch: Durch eine Technologie, die ein gemeinsames Merkmal aller Krebszellen korrigiert, soll die Art der Krebsbehandlung revolutionieren. Dafür forscht das Biotech-Unternehmen an der Umkehr des abnormalen Stoffwechsels von Krebszellen, durch die die Vermehrung von Krebszellen gestoppt werden soll. Auf diesem Weg hat Vidac in den vergangenen Monaten wichtige Meilensteine erreicht und die Aktie ist inzwischen endlich angesprungen. Auch nach der Kurssteigerung von über 20 % in den vergangenen vier Wochen trauen die Analysten der deutschen Sphene Capital der Vidac-Aktie eine Vervielfachung zu.

    Zuletzt hat Vidac Pharma vielversprechende Ergebnisse in vorklinischen Studien mit dem Wirkstoff VDA-1275 veröffentlicht. Demnach zeigte das als systemisches Medikament zur Behandlung von soliden Tumoren entwickelte Medikament eine signifikante Wirksamkeit als Monotherapie. Auch in Kombination mit zwei Standard-Krebstherapien überzeugte der Wirkstoff und löste eine immunologische Reaktion aus.

    Im Anschluss haben die Analysten ihre Kaufempfehlung auf Basis eines dreistufigen Discounted-Cashflow-Entity-Modells mit einem Kursziel von 4,90 EUR im Base-Case-Szenario bekräftig. Derzeit notiert die Vidac-Aktie bei 0,26 EUR. Voraussetzung für die Vervielfachung sei, dass Vidac Pharma die Zulassung für das aktuelle Kernprodukt VDA-1102-AK erhält. Der weit fortgeschrittene Arzneimittelkandidat soll Mycosis Fungoides – eine Krebserkrankung der als Lymphozyten bezeichneten weißen Blutkörperchen – bekämpfen. VDA-1102 befindet sich bereits in der klinischen Phase-2a. Nachdem bereits positive Zwischenergebnisse auf der Grundlage von 50 % der Probanden veröffentlicht wurden, sollen bis Jahresende die endgültigen Ergebnisse bekanntgegeben werden. Gelingt die Zulassung, könnte Vidac innerhalb weniger Jahre kumuliert über 1 Mrd. EUR umsetzen und dabei eine EBIT-Marge von über 50 % erzielen. Zur Einordnung: Derzeit wird Vidac Pharma nur mit weniger als 15 Mio. EUR bewertet. Die vollständige Sphene-Studie gibt es hier zum Download.

    Bayer: EMA sorgt für Freude

    Aufgrund des fortgeschrittenen Wirkstoffkandidaten VDA-1102 und der niedrigen Marktkapitalisierung wäre Vidac Pharma auch für Bayer ein Übernahmekandidat. Die Leverkusener müssen ihre Pharma-Pipeline schließlich dringend stärken. Schließlich drohen in den kommenden Jahren Umsatzrückgänge bei einigen Blockbustern. Da freut es, dass Bayer zu Beginn der Woche über eine Zulassungserweiterung für den Blockbuster Eylea berichten konnte. Die europäische Behörde EMA hat die Erlaubnis erteilt, dass das Augenheil-Medikament und zweitumsatzstärkste Produkt des Konzerns in einer neuen Dosierung gespritzt werden darf.

    Christine Roth, EVP, Globale Produkt Strategie und Vermarktung sowie Mitglied des Pharmaceuticals Leadership Teams von Bayer: „OcuClick bietet dem Arzt exzellente Kontrolle, Präzision und Einfachheit bei der Anwendung von Eylea 8 mg. Diese speziell für die Ophthalmologie entwickelte innovative Spritze in Kombination mit der Eylea 8 mg Injektionslösung, die für verlängerte Behandlungsintervalle von bis zu fünf Monaten bei geeigneten Patienten zugelassen ist, zeigt, wie unsere Innovation den Patienten direkt zugutekommt."

    Trotz der Meldung blieb die UBS gestern bei ihrer Einstufung "Neutral" für die Bayer-Aktie mit einem Kursziel von 30 EUR. Wobei die Analysten bei ihrem Update den Fokus auf den Chemie-Bereich des DAX-Konzerns gelegt hatten. In der Branche gebe es zwar einige Anzeichen für einen Aufwärtstrend, allerdings würden die negativen Entwicklungen im Automobilsektor für Risiken sorgen.

    TUI: Mit neuem Kreuzfahrtschiff in Richtung 10 EUR?

    Ähnliche Bedenken bezüglich einer möglichen Abkühlung der Nachfrage gibt es auch bei TUI. Doch bisher wirkt sich die schwache Konjunktur – insbesondere in Deutschland – nicht auf die Reisefreudigkeit aus und damit auch nicht auf das boomende Geschäft von TUI. Sowohl die Hotels, als auch die Kreuzfahrtschiffe des Konzerns feiern im laufenden Jahr voraussichtlich Auslastungsrekorde.

    Nachdem bereits die Hotelkontingente aufgestockt wurden, legt der Konzern jetzt auch bei den Kreuzfahrtschiffen nach. So baut TUI Cruises derzeit mit der „Mein Schiff Relax“ einen neuen Ozeanriesen. Mit 18 Decks für rund 4.000 Passagiere soll es das größte Schiff der TUI-Flotte werden. Bereits im März des kommenden Jahres soll die „Mein Schiff Relax“ erstmals Gäste für eine Reise durch das Mittelmeer begrüßen. Im Jahr 2026 soll dann ein weiteres Kreuzfahrtschiff vom Stapel laufen. Es wäre dann das neunte Schiff der TUI-Flotte.

    Während das Geschäft also brummt, hat die TUI-Aktie im laufenden Jahr sogar verloren. Und notiert derzeit knapp unter der Marke von 6 EUR. Während die meisten Analysten sich weder für eine Kauf- noch für eine Verkaufsempfehlung entscheiden können, rät derzeit lediglich die Deutsche Bank zum Einstieg. Die Analysten sehen den fairen Wert der TUI-Aktie bei 10,50 EUR und damit mehr als 50 % Kurspotenzial.


    Hält die Reisefreudigkeit an, sollte auch die Aktie von TUI endlich durchstarten. Schließlich hat man im laufenden Jahr auch die finanzielle Schieflage in den Griff bekommen. Vidac ist auf gutem Weg, ein Milliardenpotenzial zu erschließen. Überzeugt VDA-1102 auch in der klinischen Phase-2a, dürfte die Aktie vor einer Neubewertung stehen und vielleicht auch vor einer Übernahme durch Big-Pharma. Bei Bayer drängt sich ein Kauf nicht auf. Zu schwer wiegen weiterhin die Rechtsstreitigkeiten und die finanziellen Mittel für eine signifikante Stärkungen der Pharma-Pipeline sind nicht vorhanden.


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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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