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16.09.2024 | 05:05

Paukenschlag bei BioNTech! Bald bei auch Nyxoah? Was macht die Sartorius Aktie?

  • biotechnologie
  • Medizintechnik
Bildquelle: Bayer AG

Der Kurssprung vom mehr als 10 % der BioNTech-Aktie zum Wochenbeginn dürfte viele Investoren überrascht haben. War das der Startschuss für einen nachhaltigen Aufwärtstrend? In den kommenden Tagen wird das Biotech-Unternehmen wichtige Daten veröffentlichen. Bei Nyxoah steht der Paukenschlag noch bevor. Das Medizintechnikunternehmen steht mit seinem Hightech-Produkt vor dem Einstieg in den US-Markt. Für die Erschließung des weltgrößten Gesundheitsmarktes sind die Belgier durchfinanziert. Startet jetzt die Nyxoah-Aktie durch? Die Aktie von Sartorius hat in den vergangenen Tagen eine Gegenbewegung gestartet. Ist beim Kurs noch mehr drin?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , NYXOAH SA | BE0974358906 , SARTORIUS AG O.N. | DE0007165607 , SARTORIUS AG VZO O.N. | DE0007165631

Inhaltsverzeichnis:


    Nyxoah: Aktie vor US-Markteintritt attraktiv

    Für Nyxoah steht mit dem Einstieg in den US-Markt ein großer Meilenstein bevor. Das Medtech-Unternehmen aus Belgien ist bisher schon in Europa auf Wachstumskurs und wird mit der Erschließung des größten Gesundheitsmarktes der Welt das Absatzpotenzial massiv vergrößern. Vielen deutschen Anlegern mag Nyxoah noch unbekannt sein, aber für die mehr als 14 Mio. Menschen hierzulande mit einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA) kann deren innovative Technologie lebensrettend sein.

    Bei OSA handelt es sich um eine ernsthafte Atmungsstörung, bei der dem betroffenen Patienten die Zunge im Schlaf nach hinten fällt und so die oberen Atemwege blockiert. Dies kann zu Atmungsaussetzern führen, die das Gleichgewicht von Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid im Körper stören und damit langfristig zu Depressionen, Diabetes, Herzinfarkte oder Schlaganfälle führen können. Derzeit wird obstruktive Schlafapnoe – wenn sie überhaupt erkannt wird – mit der sogenannten CPAP-Therapie behandelt, bei der während des Schlafs mithilfe einer Maske, die Luft durch die Atemwege pustet, die Atemwege freigehalten werden. Da ist es nicht verwunderlich, dass etwa die Hälfte der Patienten die Therapie abbricht. Nyxoah will OSA behandeln, ohne den Schlafkomfort zu behindern.

    Das Medizintechnikunternehmen hat mit Genio ein innovatives und komfortables Hightech-Produkt entwickelt, das bereits in Europa erhältlich ist. Das Produkt besteht aus zwei Komponenten: Einem winzigen implantierbaren Neurostimulator im Kinn, der nachts für regelmäßige Vorwärtsbewegungen des Zungenrückens sorgt und damit verhindert, dass die Zunge die Atemwege blockiert, sowie einem externen Wearable, mit dem der Stimulator aktiviert wird. Der Therapieverlauf kann mithilfe einer App kontrolliert werden. Aufgrund der Anwendungsfreundlichkeit und des Komforts der Nyxoah-Technologie erreicht Genio eine Therapietreue von 85%.

    Für den Markteintritt in den USA ist das innovative Unternehmen gut vorbereitet. Nyxoah-CEO Olivier Taelman sagte kürzlich: „Die USA sind der größte Gesundheitsmarkt der Welt und daher von strategischer Bedeutung für uns. Wir haben das letzte Modul unseres PMA-Antrags bei der FDA eingereicht und sind auf dem besten Weg, die Zulassung in den USA bis Ende 2024 zu erhalten. Im Falle der Zulassung könnte Genio bereits Anfang 2025 in den USA erhältlich sein.“

    Ein Vertriebsteam für die USA ist bereits aufgebaut worden, und auch die Finanzierung ist gesichert. So haben die an den Börsen Euronext und NASDAQ notierten Belgier in diesem Jahr rund 86 Mio. EUR eingesammelt. Fast die Hälfte des frischen Kapitals kommt als Darlehen von der Europäischen Investitionsbank. Damit sei man bis ins Jahr 2026 hinein durchfinanziert und kann 2025 in den USA voll angreifen. Davon sollte auch die Nyxoah-Aktie profitieren können. Anlegern bietet sich derzeit noch die Gelegenheit, frühzeitig dabei zu sein.

    BioNTech: Die kommenden Tage werden spannend

    Die Aktie von BioNTech hat sich in dieser Woche eindrucksvoll zurückgemeldet. Um mehr als 10 % konnte die Aktie des größten deutschen Biotechkonzerns innerhalb weniger Tage zulegen und notiert wieder über 90 EUR. Dies ist umso erstaunlicher, da J.P. Morgan am Montag die "Underweight"-Empfehlung mit Kursziel 91 USD bestätigt hatte. Davon ließen sich Anleger jedoch nicht abschrecken und griffen bei der Aktie der Mainzer zu.

    Die umfangreiche Onkologie-Pipeline von BioNTech scheint wieder in den Fokus zu rücken. Zu dieser hat das Unternehmen anlässlich des am 13. September beginnenden ESMO-Kongresses ein erstes Update gegeben und angekündigt, während des Kongresses zahlreiche Studiendaten zu veröffentlichen.

    BioNTech-Mitgründer Prof. Özlem Türeci: „Wir glauben, dass die Zukunft der Krebsbehandlung durch die Kombination von Modalitäten, einschließlich Immunmodulatoren, zielgerichteten und mRNA-basierten Therapien, vorangetrieben wird. Auf dem diesjährigen ESMO werden wir Daten aus drei klinischen Studien mit BNT327/PM8002 vorstellen, einem der wichtigsten Bausteine für unsere Strategie der Kombinationsbehandlung. Dieser bispezifische Antikörper wird ein Element in mehreren neuartigen Kombinationsbehandlungsansätzen sein, die neue synergistische Wirkmechanismen erschließen können.“

    Sartorius: Erholung schon wieder beendet?

    Auch die Aktie von Sartorius konnte zum Wochenbeginn zwischenzeitlich um mehr als 10 % auf über 260 EUR zulegen – dieses Niveau konnte allerdings nicht ganz gehalten werden. Denn anders als bei BioNTech fehlt es an Unternehmensnews. Anfang September hatte sich die RBC zurückhaltend zu Sartorius geäußert. Das strukturelle Wachstum der Biotechbranche biete dem deutschen Diagnostik-Konzern mit seiner französischen Tochter Sartorius Stedim langfristige Wachstumschancen, allerdings verwiesen die Analysten auch auf die jüngste Prognosesenkung der Gruppe. Daher bewertet RBC Sartorius mit "Sector Perform" und einem Kursziel von 295 EUR.

    Insgesamt sah Sartorius im ersten Halbjahr 2024 einen positiven Trend in einem schwierigen Umfeld. Während der Umsatz in den gesamten sechs Monaten noch um 3,2 % auf 1,68 Mrd. EUR leicht rückläufig war, stieg er im zweiten Quartal um 3,6 % auf 680 Mio. EUR. Der Auftragseingang im ersten Halbjahr 2024 legte um 7,5 % auf 1,56 Mrd. EUR zu.

    Sartorius-Vorstandschef Joachim Kreuzburg: „Sartorius hat seine Zielsetzung für das erste Halbjahr erreicht und im zweiten Quartal das angestrebte leichte Umsatzwachstum und eine robuste Profitabilität erzielt. Wie in den ersten drei Monaten war das Bild auch im zweiten Quartal außerordentlich gemischt: Deutlich positive Treiber waren Teile des Verbrauchsmittelgeschäfts und das Geschäft mit Kunden, die an Zell- und Gentherapien arbeiten. Gleichzeitig stellen wir bei anderen Produktgruppen eine länger als erwartet anhaltende, ausgeprägte Nachfragezurückhaltung der Kunden fest. Weiterhin gedämpft zeigt sich auch die Marktdynamik in China. Angesichts der hohen Volatilität und eingeschränkten Prognostizierbarkeit bleibt Sartorius bei der Prognose für die zweiten Jahreshälfte vorsichtig. Erst im Schlussquartal erwarte man eine spürbar zunehmende Nachfragedynamik. Daher soll der Umsatz im Gesamtjahr 2024 auf Vorjahresniveau stagnieren.


    Bei Nyxoah dürfte die erwartete Zulassung in den USA zu einem Paukenschlag bei der Aktie führen. Da deren Produkt bereits in Europa verkauft wird, bietet sich für Anleger ein frühzeitiger Einstieg an, um dem Kurs später nicht hinterherzulaufen. Für eine nachhaltige Trendwende beim Aktienkurs braucht BioNTech überzeugende Studiendaten. Bei Sartorius warten die wachstumsverwöhnten Aktionäre auf eine Fortsetzung des positiven Trends im zweiten Halbjahr.


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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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